Suiseki-Ausstellung in China während der WBFF Welt-Bonsai-Kongress 2013
von Lindsay Bebb, Australien
Die Welt-Bonsai-Convention, die kürzlich vom 25. – 27. September in Jintan, China
stattgefunden hat, konnte über 200 ausländische Gäste begrüßen.
Der Veranstaltungsort war der Baocheng Garden, ein privates Unternehmen im Ma-Gebirge
außerhalb von Jintan.
Die weitläufige Anlage war demWBFF von Herrn Xin Changbao kostenlos zur Verfügung
gestellt worden.
Eine Steinausstellung wurde in zwei Teilen gezeigt, die in einem Gebäude auf dem
Ausstellungsgelände untergebracht war.
Steinsammler aus der Guangdong-Provinz und Steinsammler auf Shanghai hatten insgesamt
83 Steine in separaten Räumen im gleichen Gebäude ausgestellt.
In der Ausstellung waren unterschiedliche Steine zu sehen, darunter einige gelbe Wachssteine
und Lingbisteine sowie einige außergewöhnliche kleine Objektsteine.
Nach dem Kongress nahmen einige Teilnehmer an der danach stattfindenden Tour
(post convention tour) teil, auf deren Programm die China (Guzhen) National Penjing-
Ausstellung in Zhongshan-Stadt in der Guangdong-Provinz stand.
Dies war vor allem eine Penjing-Ausstellung, die von der Penjing Artists Association of
China organisiert worden war und die eine der besten Penjingausstellungen war, die ich
jemals gesehen habe.
Betrachtungssteine (Viewing stones) waren eingeschlossen.
Danach gab es eine spezielle Ausstellung von Mitgliedern des WBFF Resource Centre im
nahen Guangzhou (früher Kanton).
Wie wir alle wissen, ist China ein reiches Land für Steinsammler, und allgemein ist jede
Steinausstellung in diesem Land hervorragend.
Diese Ausstellung bildete keine Ausnahme, doch muss ich sagen,dass die China (Guzhou)
National Penjing Exhibition viele schöne, wenn auch kleine Steine hauptsächlich aus den
Flüssen der Guangxi und Guizhou-Provinz gezeigt hat.
Die meisten waren Dahua-, Sanjiang- und Wujiang-Flusssteine. Auf den Steinmärkten
in China gibt es viele Dahuasteine, die allerdings nicht immer von guter Qualität
sind, so dass es schön ist, welche von guter Form und guter Farbe zu sehen.
Ungefähr 60 Steine waren in dieser Ausstellung zu sehen.
In der Ausstellung des WBFF Resource Centre in Guangzhou wurden ebenfalls eine Reihe
von Steinen gezeigt, vorwiegend Yingsteine und ein sehr großer Laibinstein von
etwa 1,8 Metern Höhe.
Es handelte sich hier um den Laibin Nr. 1.
Ich hoffe, Sie freuen sich, Fotos von diesen Steinen zu sehen.
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Steinsammeltour im Westerzgebirge
von G. Benz
Viele unserer Mitglieder möchten gern selbst auf Entdeckungstour für schöne Steine gehen,
die evtl. als Suiseki geeignet sind.
Leider sind die Möglichkeiten, gutes Material zu finden, in Deutschland beschränkt.
Außerdem gehört noch eine Portion Glück dazu, schöne Formen zu finden.
Von der sogenannten „süddeutschen Gruppe“ unseres Vereins hatte ich den Tipp bekommen,
dass es in der Zwickauer Mulde südlich von Zwickau schöne Steine gibt
(Vergleiche dazu auch den Bericht von Ingrid Schilling in den „Suiseki News“).
Daraufhin entschloss ich mich, die Gegend zu erkunden und einmal mein Glück zu versuchen.
Ich verabredete mich in der ersten Oktoberhälfte 2013 mit Familie Mailänder - die anderen
„Eingeweihten“ hatten leider keine Zeit für einen Ausflug.
Für Suisekiliebhaber ist es eine „Binsenweisheit“, dass das Gesteinsmaterial bei Suiseki
eine große Rolle spielt.
Im Elbsandsteingebirge nach für Suiseki geeigneten Steinen zu suchen, ist nicht
erfolgversprechend.
Geologische Kenntnisse bzw. entsprechendes Kartenmaterial über mögliche Fundstellen sind
hilfreich.
Vorkommen von Basalt und metamorphen Gesteinen, Serpentin, Gneise, Vulkanite bilden
geeigneteres Material, wenn sie im Laufe der Geschichte einer starken Erosion ausgesetzt
worden sind. Scharfkantig-gebrochenes Material ist ungeeignet....
Die durchbrochene Schnitzerei mit Lotusblüten und –früchten sind
farblich dem Dahua-Stein angepasst.
Maße: 36 x 22 x 21 cm,
Ausstellung in Guzhen
Dahuasteine haben eine natürlich-glatte Oberfläche, die am Porzellan
erinnert. Jede „Manipulation“ wäre sofort erkennbar. Dahuasteine
sind in China häufig auf Steinmärkten zu finden.. Schöne Steine
mit guter Form sind jedoch selten und daher teuer.
Maße: 60 x 35 x26 cm, Ausstellung in Guzhen
Sanjiang-Stein mit typischer schwarz-roter Farbgebung.
Maße: 41 x 22 x 36 cm.
Sanjian-Steine sind Flusssteine aus der Guangxi-Provinz.
Sie werden als Farbsteine geschätzt; ihre Form ist meist
blockhaft.
Ausstellung in Guzhen
Gelbe Wachssteine werden vor allem in Guangdong
und Guangxi gefunden. Sie bestehen aus hartem Quarz
bzw. Quarzit und haben meist eine glatte, wachsartige
Oberfläche.
Gelb gilt als Farbe des Kaisers und wird daher geschätzt.
Ausstellung in Jintan (WBFF Convention)
Wujiang-Stein ,tierförmig, Maße: 38 x 32 x 26 cm,
Ausstellung in Guzhen
Lingbistein auf Hochbeinsockel ,
Ausstellung in Jintan
...Sehr harte Steine werden nur sehr langsam durch Erosion geformt und zeigen selbst nach
zig Millionen Jahren nur kompakte, meist quaderförmige Formen.
Das Erzgebirge, ein altes Rumpfgebirge, bildet in Nord-Süd-Richtung eine Pultscholle, in die
sich Flüsse tief eingeschnitten haben. Der Gebirgskern besteht aus metamorphisierten
Gestein (Gneise und Granulite), das im Laufe der späteren Erdgeschichte in eine
oberflächennahe Position gepresst wurde. Nur wo altes feinkörniges Gesteinsmaterial an die
Oberfläche gelangt ist, wo es langer Erosion ausgesetzt war, besteht die Möglichkeit für
Fundstellen.
Naturbelassene Flussläufe sind ganz allgemein potentielle Fundstellen. Dabei ist allerdings
zu beachten, dass das Gestein mitunter kilometerweit durch die Strömung transportiert worden
ist. Die abgelagerten Gesteine sind in einzelnen Flussabschnitten teils unterschiedlich.
So findet man z. B. roten Jaspis im Oberlauf der Mulde, während flussabwärts andere Ge-
steine, wie z. B. Gneise und Granulite, zu finden sind. Eine Auswahl davon wird auf den
Fotos gezeigt.
Wichtig ist der richtige Zeitpunkt für die Steinsuche in einem Fluss.
Der Wasserstand muss möglichst niedrig sein. Nach starken Regenfällen oder gar
Gewittergüssen sind die Bedingungen schlecht, da es dann nicht nur viel Wasser bzw.
reißende Strömung gibt, das Wasser ist zudem meist trüb, so dass die Steine nicht gut zu
erkennen sind.
Auch die Gefahr, auf glatten Steinen auszurutschen, ist höher, was durch die stärkere
Strömung „begünstigt“ wird. Allgemein gesehen bietet sich der frühe Herbst als die beste
Jahreszeit für eine Steinsammeltouran, d.h. vor dem Laubfall, der seinerseits die Sicht
beeinträchtigt.
Gummistiefel, evtl. auch Gummihandschuhe sowie ein Pickel, ein kräftiger Stock oder ein
Brecheisen sind empfehlenswerte Ausrüstungsgegenstände zum Umdrehen der Steine oder
um diese vom Untergrund zu lösen.
Nicht zu vergessen ist ein Rucksack oder stabile Tasche sowie Zeitungspapier zum Einwickeln
der Steine, um ein Aneinanderschlagen und damit evtl. Beschädigung während des
Transportes zu vermeiden.
Während der Suche ist die Anlage eines „Zwischendepots“ empfehlenswert, das man gut
kennzeichnen sollte, damit man es auch wiederfindet. Bevor man die gefundenen Steine
abtransportiert, kann man nochmals die besten Fundstücke auswählen.
Erfahrungsgemäß sammelt man auf der „Schatzsuche“ zunächst zu viele Steine, die feucht
farblich ins Auge gestochen haben, doch abgetrocknet häufig gewöhnlich wirken.
Ich bin überzeugt, dass es im Erzgebirge mehrere Fundstellen für als Suiseki geeignete
Steine gibt.
Eine Urlaubsreise wäre eine gute Möglichkeit für Erkundungstouren.
Das Erzgebirge ist als landschaftlich schönes Wandergebiet bekannt.
Außerdem gibt es z. B. in Bad Schlema, das über ein Radonbad verfügt, Kurmöglichkeiten,
die das allgemeine Wohlbefinden verbessern sollen.
Warum nicht mehrere angenehme Dinge miteinander verbinden?
Bekannt sind auch die Heilbäder, wie z. B. Karlsbad und Marienbad im Nordwesten der
Tschechei, die im Abbruch des Erzgebirges zum sogenannten Egergraben liegen.
Auch hier ist die Wahrscheinlichkeit groß, in Flüssen gute Steine für Suiseki zu finden.
Die Mitglieder der „Süddeutschen Gruppe“ haben sich bereit erklärt, auf Anfrage evtl.
Sammelexkursionen zu organisieren. Hierfür können Sie
Herrn Franz Koppmaier, Tel. 09071 – 61 82,
Herrn Werner Mailänder, Tel. 09135 – 80 46,
Herrn Dr. Alwin Dietmaier, Tel. 0821– 90 89 183 oder
Familie Renner, Tel. 09725 - 70 59 40
kontaktieren.
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Kleine Gesteinskunde
Gesteine sind Gemenge von Mineralien.
Gesteine werden (ganz grob) in drei Kategorien eingeteilt:
1.
Magma- oder Tiefengesteine bzw. Plutonite, die sehr langsam grobkörnig
auskristallisiert sind. Ergussgesteine sind magmatische
Gesteine, die durch
Vulkanismus an die Erdoberfläche gelangt und
dann sehr schnell erstarrt sind, so dass
sich keine größeren Kristalle
ausgebildet haben, z. B. Basalt.
2.
Sedimentgesteine (Sekundärgesteine), die durch Verwitterung älterer Gesteine bzw.
Ablagerungen, z. B. tierische oder pflanzliche Reste, entstanden sind. Außer
Wetterelemente, wie Sonne, Frost oder Regen, sind bei der Entstehung mitunter
Säuren und Organismen wirksam (physikalische, chemische und biologische
Verwitterung).....
Zwickauer Mulde — ein naturbelassener Flusslauf im
Westerzgebirge: Schotterbänke und Flachwasserbereiche
sind günstig für das Sammeln von Steinen.